Indikationen für mehrzeitige OP-Verfahren
Die Rekonstruktion der Harnröhre ist bei folgenden Ursachen nicht in einer Operation ratsam (s. Striktur-Risiko). Bei zweizeitigen Operationen wird nach Resektion aller narbigen Anteile die zukünftige Harnröhre mit Mundschleimhaut flächig angelegt (1. OP) (etwa 3 cm breit). Nach frühestens 6 Monaten (2. OP) werden die Ränder der eingewachsenen Mundschleimhaut beidseits mobilisiert und zu einem Harnröhren-Rohr geformt, nach Weite der übrigen Harnröhre (bis CH 30).
- Urethrabeteiligung, Meatus/Glans
- Piercing und BXO
Fibrose des Corpus spongiosum (fehlende oder fibrotische Urethra/Urethralplatte)
- Voroperationen (offen – Mesh-Oberschenkelhaut, endoskopisch/multipel: OTIS/Sachse, chronische Bougierungen)
- Hypospadie-“OP-Versager“ (OPs in der Kindheit, Meatotomien, Schlitzungen)
- Traumen (Unfall, Verstümmelungen, Kriegsfolgen – Schuß-, Schnittverletzung, Penisfraktur mit Harnröhrenbeteiligung)
- iatrogen: OP einer Induratio penis plastica mit Harnröhrenläsion (Harnröhren-Fistel)
Fallbericht 2: mehrzeitige Harnröhren-OP (2 Operationen)
Daten:
multiple Hypospadie-HR- Rekonstruktionen
12 cm HR-Striktur
1. OP 10/2012
Resektion aller narbigen Harnröhrenanteile (mit Harnröhrensteinen,
haarigen Harnröhrenanteilen (Verwendung von Skrotalhaut bei früherer Harnröhrenrekonstruktion)
Breite Ein-Naht der Mundschleimhaut (bd. Wangen, Zunge rechts)
37 cm2 Mundschleimhaut verlegt
2. OP 4/2013
Harnröhrenverschluß (CH 26)